O MINISTERIO COMPARTILHADO
Ursprung, Geschichte und Theologie
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Gottfried Brakemeier
In der ökumenischen Welt, genauso wie unter den lutherischen Kirchen, erweckt die evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) Aufmerksamkeit wegen ihrer besonderen Konzeption des kirchlichen Amtes. Sie ordiniert für vier Ämter, d.h. für das pastorale, katechetische, diakonische und das missionarische Amt und versteht damit, dass es sich um Entfaltungen des einzigen Amtes handelt, das von Gott seiner Kirche anvertraut wurde. Folglich nehmen verschiedene Kategorien von Amtsträgern an der Ausübung desselben Amtes teil, ein Grund dafür, dass man vom „Ministério Compartilhado“ spricht. In der IECLB existiert ein einziges „Statut des Amtes mit Ordination – Estatuto do Ministério com Ordenação” (EMO), das die vier Modalitäten ihrer Ausübung reguliert.
Die Angelegenheit ist umstritten. Die große Mehrheit der lutherischen Kirchen beschränkt die Ordination auf das pastorale und episkopale Amt. Diakone und anderer Amtsträger pflegen konsekriert, beauftragt, gesandt, aber nicht ordiniert zu werden1. Schon die katholische Kirche unterscheidet drei Kategorien der Ordination, wobei sie die diakonische Ordination auf die unterste Stufe der Amtshierarchie setzt. In ihr besetzt der Bischof die höchste Position. Eine ähnliche Praxis findet sich in der orthodoxen Kirche. Obgleich Diakone ordiniert werden, ordnet auch die Orthodoxie das Diakonat dem Priestertum unter. Es ist wahr, dass in einigen protestantischen Kirchen Tendenzen in dem Sinn bestehen, Diakone ins Amt der Kirche zu inkorporieren, aber die Fortschritte sind verhalten. In Bezug darauf hat die Ordination von Katecheten keine wirkliche historische Analogie. Dies ist so, obwohl die Lehre des Evangeliums zum unveräußerlichen Mandat der Kirche gehört. Auf welche Weise auch immer repräsentiert das Ministério Compartilhado einen pionierhaften Schritt der IECLB ohne wirkliche Parallelen in anderen Kirchen.
Verlässt damit die IECLB ihre konfessionelle Grundlage und wendet sich Wegen zu, die der lutherischen und ökumenischen Tradition fremd sind? Was bedeutet „Ministério Compartilhado“ in exakten und präzisen Begriffen? Welche Ursachen gaben ihm Ursprung und welche Ziele verfolgt es? Das sind Fragen, denen die IECLB immer wieder gegenübersteht und die geklärt werden müssen. Man erwartet Rechenschaft über diesen Entwurf, seine Entstehung und sein theologisches Fundament. Das ist es, was im Folgenden anzubieten versucht wird, in der Hoffnung, für eine “flexiblere” und gerade so zum evangelischen Auftrag passende Ausübung des Amts zu begeistern.
An der Wurzel des Ministério Compartilhado ist das Unbehagen über die Vorherrschaft des pastoralen Amtes in der IECLB, die den Raum der anderen Ämter beschränkte. Sie drohte sogar das Priestertum der Gläubigen zu ersticken. Lange Zeit hindurch war das Amt Synonym für das Pfarramt. Man sprach selbst von einer „Verkümmerung“ des Amtes der Laien in der Kirche und man klagte den „Pastorzentrismus” an2. Selbst die Kirchenleitung (presidência) hob in einem Brief vom Dezember 1992 die Notwendigkeit hervor, die Struktur des Amtes in der IECLB zu überdenken, weil sie außerordentlich auf das Pfarramt zentriert ist3. Eine Erweiterung der Handlungsräume für andere Amtskategorien wurde dringend bei Strafe, dass die Kirche Schaden leiden würde.
Für dies alles ist der Rückblick auf die Anfänge der IECLB instruktiv. Die evangelischen Immigranten, die seit 1824 in Brasilien ankamen, sahen sich verpflichtet, ihr Leben in einer Situation der totalen Abwesenheit einer Infrastruktur zu organisieren. In der Verlassenheit, in die sie die öffentliche Gewalt warf, waren es drei Bedürfnisse, deren Erfüllung sie Vorrang gaben. Sie hielten die Gründung einer religiösen Gemeinde für wichtig, die Garantie der Erziehung und die Versorgung mit irgendeiner Hilfe im Bereich der Gesundheit. Dafür bauten sie eine Kirche, gründeten eine Schule und, wo möglich, ein Hospital. In gewisser Weise handelt es sich um Symbole für Pfarramt, Katechese und Diakonie. Die Mission war noch außerhalb des Blickes. Die Evangelischen mit lutherischer, unierter und reformierter Tradition kamen nicht als Missionare. In den ersten Zeiten waren sie zufrieden mit der Toleranz, selbst nur teilweise, die ihnen durch das Kaiserreich zugesichert wurde, in dem der Katholizismus die Privilegien der Staatsreligion genoss. Die Umstände der „häretischen“ Minorität verhinderten die Mission der evangelischen Gemeinden und produzierten ein Trauma, das noch heute wahrnehmbar ist.
Anfangs hingen diese Gemeinden von der umfassenden Hilfe der Kirchen in Deutschland ab. Dies nicht nur im finanziellen Bereich sondern auch im Blick auf Personen. Sie dauerte lange, selbst als die Bildung von Amtsträgern in Brasilien begonnen hatte. Jedes der erwähnten Ämter hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Für die Diakonie war die Entsendung der ersten Diakonissen aus Deutschland 1913 fundamental4. Der Samen gedieh und führte zu vielfältigen Initiativen, unter denen besondere Erwähnung die Gründung des Diakonissenmutterhauses in São Leopoldo, die Gründung der Associação Diacônica Luterana (ADL) 1956 in Lagoa Serra Pelada, Espirito Santo, und der Asyle Pela und Betânia in Rio Grande do Sul verdient. Die Liste der karitativen Institutionen ist lang, zum Beispiel die Kindertagesstätten, Altenheime, Hospitale oder Sozialzentren, die in der IECLB im Verlauf der Jahre entstanden. Ihre Existenz ist undenkbar ohne den diakonischen Geist der Gemeinden und der handelnden Personen. Kürzlich konnte man sogar von einer Bewegung der „diakonischen Erneuerung“ in der IECLB sprechen5. Initiativen wie das alte “Seminário Bíblico Diaconal, gegründet 1974, ebenso wie die Organisation der “Comunhão de Obreiros Diaconais”, die Einrichtung eine “”Secretaria de Diaconia”, und weiterer anderer, sind Etappen auf diesem Weg6. Zusammen mit der Emanzipation der Diakonie von ihrem deutschen Ursprung wächst das diakonische Bewusstsein in der IECLB.
Dasselbe gilt auch für das katechetische Amt. Das alte „Seminário de Professores – Lehrerseminar” ist eine der ersten Bildungseinrichtungen der Kirche, die später die IECLB sein würde. Schon 1957 existiert eine Ordnung des „Cargo de Catequista – Berufs des Katecheten“. Aber es war die Anstrengung der Absolventen des „Instituto Superior de Catequese e Estudos Teológicos” (ISCET) von 1969 nötig, um die Sache voranzubringen7. Ein bedeutender historischer Markstein war der Entwurf des „Catecumanato Permanente”8. Er entstand aus der Sorge um die Mangelhaftigkeit des Konfirmationsunterrichts in der IECLB. Seine Anliegen schritten jedoch weit über eine Reform nur dieses Gebiets hinaus. Man beabsichtigte nichts weniger als die christliche Jüngerschaft anzuregen. Die katechetischen Impulse, die dabei angeboten wurden, endeten jedoch in der Schublade. Es fehlte eine Übereinstimmung in der Auswertung des Dokuments. Gewiss gab es immer ein Bewusstsein für die Bedeutung der Katechese in der IECLB. Sie ist offenkundig in der großen Menge der evangelischen Schulen, für die der Religionsunterricht obligatorischer Bestandteil des Lehrplans war und ist. Die Nationalisierung des Unterrichts während der Regierung von Gétulio Vargas am Ende der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bedeutete einen schweren Schlag gegen die Gemeinden. Viele Schulen mussten ihre Pforten schließen. Dennoch kann die IECLB stolz sein auf die bedeutende Zahl von evangelischen Schulen, die die Widrigkeiten überlebten und sich durch ihre Qualität auszeichnen. In dem selben Geist muss auch die Wahl des Themas „Erziehung – Verpflichtung zur Wahrheit und zum Leben“ für das Jahr 1985 gesehen werden, genauso wie die Neuformulierung der “Ordnung für den Beruf des Katecheten“, die vom Kirchenrat 1990 autorisiert wurde.
Es ist symptomatisch, dass auch die Identität des pastoralen Amtes seit einiger Zeit zur Debatte stand. Abgesehen davon, dass man niemals die Notwendigkeit der Pastoren infrage stellte, stand sein Profil im Zweifel. Welches sind seine Aufgaben?9 Ein Pastor müsste was sein? Ein Prophet, Seelsorger, Evangelist, religiöser Animateur, Priester oder einfach ein Meister der Zeremonien? Es ist nicht notwendig in diese Debatte einzutreten. Sie knüpfte mit besonderer Intensität in den Fällen der Ausbildung an, deren Aufgabe abhängig ist von einer klaren Vision des Ziels. Die Evolution der IECLB in Richtung auf eine fortschreitend „brasilianische“ Kirche brachte in ihrem „Bauch“ die Beunruhigung über die pastorale Funktion mit sich. Was ist der Typ der Gemeinde und des Amtes, das von der Realität des Landes erfordert wird? Es ist wichtig festzuhalten, dass sich unter den kontroversen Fragen die Relation des pastoralen Amtes zu anderen befand. Die Pfarrer selbst stellten das Monopol, dass man ihnen beigelegte, infrage. Katechese und Diakonie, genauso wie später die Mission, entbehrten größerer Aufmerksamkeit.
Dies obwohl die Anregungen nicht fehlten. Es genügt, an die Studie mit dem Titel „die diakonische Struktur der Gemeinde“ von Lindolfo Weingärtner, formuliert schon 1964, zu erinnern10. Der Basistext des “Catecumenato Permanente” 1976, bestand nicht allein auf die Reform der Katechese in der IECLB, sondern auch auf die Notwendigkeit der „Intensivierung und Perfektionierung der Diakonie“(ebd. 2,5). Die Stimmen sind verschieden, die sich im selben Sinn äußerten. Unter ihnen verdient Erwähnung eine Positionierung des Kirchenrats zur „Diaconia Evangélica”11, veröffentlicht 1988. Befremdlicherweise erlebte diese Stimme, die die Wertschätzung des diakonischen Amts beabsichtigte, einen ähnliches Schicksal wie das des “Catecumenato Permanente”. Es wurde nicht allein von den Gemeinden, sondern auch von den eigenen diakonischen Organen ignoriert. Nicht einmal heute steht es in den Bezugnahmen unter den Veröffentlichungen über dieses Thema. Tatsächlich dachte man zu dieser Zeit noch nicht an die Ordination der anderen Ämter. Dennoch bestand der mehrheitliche Konsens, dass das Amt in der IECLB der Revision bedurfte. Auch die Orientierung, die vom Kirchenrat 1991 unter dem Titel “Amt und Ordination in der IECLB – eine Synthese“ herausgegeben wurde, stellt fest – obwohl sie die Ordination als Voraussetzung für das pastorale Amt verstand – : „außer den Pastoren und Pastorinnen bildet die IECLB aus und beruft andere Personen zu Amtsträgern, besonders Katecheten und Diakone. Sie nehmen am Amt der Kirche teil im Rahmen ihrer diesbezüglichen Kompetenzen…“ Es blieb die Frage hinsichtlich der Modalität dieser Teilnahme offen.
Um eine Antwort vorzubereiten, beauftragte der Kirchenrat die theologische Kommission der IECLB, ein Gutachten vorzubereiten mit dem Ziel das Statut des kirchlichen Amtes zu revidieren. Die Thesen, die durch diese Kommission formuliert worden, kamen zu dem Schluss, dass es keine Gründe gebe, die Ordination auf die Pastoren als Amtsträger zu begrenzen12. Obgleich man Sorge tragen müsse um die „gewissenhafte Abgrenzung des Spezifikum jedes Dienstes“, ist den ordinierten Amtsträgern und Amtsträgerinnen die „öffentliche Ausbreitung des Evangeliums in Kirche und Gesellschaft“ gemeinsam. Dies bewirkte, dass sie der 18. Kirchenversammlung 1992 in der Stadt Pelotas zur Annahme vorgelegt wurden, als Vorprojekt eines neuen Statuts des kirchlichen Amtes. Dies sah die Zulassung zum kirchlichen Amt für Pfarrer, Diakone und Katecheten vor und machte dafür die Ordination zur Bedingung. Das Protokoll dieses Konzils hält fest, dass „die zweite Kammer sich aus Zeitgründen nicht in der Lage sah, alle Artikel zu prüfen, aber dem Konzil vorschlug, das Dokument mit einem Votum des Vertrauens für eine Erprobungsphase anzunehmen, während der die Erprobung durch den Kirchenrat begleitet und in den Distrikten in den nächsten zwei Jahren studiert werden sollte.” Dies bedeutet, dass von nun an auch Katecheten und Diakone ordiniert werden sollten. Das Plenum nahm diesen Vorschlag an. Trotz der Bedingung „experimental“, die man ihm auferlegte, war das Thema entschieden. Die Kirchenversammlung von Pelotas ist die Wasserscheide bezüglich der Praxis der Ordination in der IECLB. Seit damals existieren andere Ämter mit Ordination außer dem pastoralen Amt.
Die Erweiterung der Ordination auf diese Ämter entsprach einer starken Sehnsucht in der IECLB. Die Kirchenversammlung nahm sie nur auf. Aber es blieb eine theologische Grundlegung offen. Was bedeutete “Ordination” von nun an? Würde diese Entscheidung in Konflikt mit der Augsburger Konfession sein, der konfessionellen Basis der IECLB? Wie ist sie zu rechtfertigen gegenüber den Schwesterkirchen? Es wäre besser gewesen, wenn diese Fragen vor dem Votum der Kirchenversammlung geklärt worden wären. In Wirklichkeit traf man eine Entscheidung, um erst danach die unterstützenden Argumente zu suchen. Im Prinzip boten sich der IECLB drei Optionen an:
1. Sie hätte sich inspirieren lassen können durch die Praxis der katholischen und orthodoxen Kirche, indem sie die Ordination der diakonischen und katechetischen Mitarbeiter als eine Ordination eigener Art erklärt hätte, unterschieden von der Ordination der pastoralen Mitarbeiter. Nur diese würden verantwortlich sein für die 5 „öffentliche Lehre“ / des Evangeliums in den Begriffen des Artikels 14 der Augsburger Konfession. Unter diesen Bedingungen hätte man jedoch die hierarchische Struktur des Amtes nicht vermeiden können, ein fremder Gedanke für die lutherische Theologie, wie schon oben festgestellt wurde.
2. Oder die IECLB hätte sich entscheiden können für ein nur formales Verständnis der Ordination. In diesem Fall wäre der Ritus bei jeder lebenszeitlichen Entsendung von Amtsträgern unabhängig von ihren Funktionen angewandt worden. Es wären Personen ordiniert und autorisiert worden für Ämter, die wesentlich für das Sein der Kirche erachtet würden, unter Missachtung von Art. 14 der Augsburger Konfession. Die Ordination wäre etwas wie eine offizielle Anerkennung und Entsendung seitens der kirchlichen Institution in die Arbeit der Amtsträger und Amtsträgerinnen, indem man lediglich eine dauerhafte Verpflichtung als Spezifikum der entsprechenden Funktion gefordert hätte. Auch Organisten könnten unter solcher Perspektive ordiniert werden, außerdem Schatzmeister mit vollzeitlicher Verpflichtung zur Verwaltung der Kirche und andere. Ein solches Verständnis würde jedoch einen Bruch mit der ökumenischen Konzeption der Ordination einschließen und eine unbekannte Erneuerung bezeichnen, die durch die IECLB eingeführt würde. Wer zeichnet verantwortlich für die „theologische Orientierung“ in der Kirche außer dem „Amt mit Ordination“? Was unterscheidet dieses von anderen Diensten? Müssten alle Mitarbeiter ordiniert werden?
3. Ein dritter Weg bestand in der Wiederaufnahme der Reflexion über die Natur des kirchlichen Amtes. Der Art. 5 der Augsburger Konfession definiert es als „Amt, das das Evangelium lehrt und die Sakramente verwaltet“. Denn durch das Wort und das Sakrament bewirkt der heilige Geist den Glauben. Die deutsche Version spricht von „Predigtamt“. Solche Formulierungen scheinen das Amt für Pastoren und Pastorinnen zu reservieren, indem sie andere, zum Beispiel das diakonische Amt, ausschließen. Aber ist dies die ganze Wahrheit über das, was in der lateinischen Version „kirchliches Amt“ genannt wird? Ist die „Predigt“ ein rein verbaler Akt? Genügt die Predigt von der Kanzel um den Glauben der Gemeinde zu wecken und zu nähren?
Die IECLB verstand, dass allein die dritte Alternative mit ihrer Konfessionalität vereinbar ist. Um die Studien fortzusetzen, berief der Kirchenpräsident mit Autorisierung des Kirchenrats eine aus 10 Personen zusammengesetzte Arbeitsgruppe, die, neben dem Kirchenpräsidenten, die verschiedenen Kategorien von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus den Bereichen der Gemeindearbeit, der Institutionen und der Laien-Mitglieder repräsentierte. Diese Gruppe trat am 29. und 30. März 1993 zusammen. „Die vorherrschende Perspektive… Waren nicht die Interessen der Gruppen und Sektoren, sondern vielmehr die Mission der Kirche in ihrem Ganzen in den Transformationen der brasilianischen Gesellschaft.“13 Tatsächlich konnte man nicht das Amt unter Nichtbeachtung der Gemeinde definieren, der es dienen soll. Einer der wichtigsten Beschlüsse sagte: „missionarische Kraft fordert die Diversifizierung der Dienste…“ Man stellte sich eine Gemeinde vor, die durch vielfältige Initiativen handelt. Um dieses Ziel zu erreichen, kann die Gemeinde/Kirche Personen mit besonderen Beauftragungen berufen. An der Seite des Priestertums ihrer Mitglieder braucht sie, in den Begriffen des Artikels 5 der Augsburger Konfession, das Amt, das das Evangelium predigt. Dieses Amt wurde jedoch nicht einer einzigen Kategorie von Personen anvertraut, sondern in der Tat der Gemeinde in ihrer Ganzheit, damit sie es verwalte und strukturiere.
Ausgehend von solchen Reflexionen entstand aus dieser Begegnung der Vorschlag des „Ministério Compartilhado“. Am 29. September 1993 wurde eine Zusammenfassung desselben unter genau diesem Titel zum Studium und zur Stellungnahme an die Distrikte und 6 Arbeitsbereiche gesandt, genauso wie an die Regionen und / Institutionen der IECLB.14 Es handelt sich daher nicht um einen allein in den oberen Instanzen der IECLB entschiedenen Vorschlag. Das lutherische Volk hatte eine weite Gelegenheit, Meinung zu bilden und an diesem Prozess teilzunehmen. Die Ziele wurden wieder erklärt in der Präambel des Statuts des Amtes mit Ordination (EMO), dass durch die 23. Kirchenversammlung der IECLB 2002 angenommen wurde. Was man beabsichtigt ist die Beteiligung der größtmöglichen Zahl von Personen an der Ausübung des kirchlichen Amtes. Man sprach ausdrücklich von „lokalen Ämtern“. Auch die Gemeinde ist kompetent, um Ämter zu schaffen, sei es in lebenslanger oder zeitbegrenzter Regelung, in voller oder begrenzter Arbeitszeit. Wichtig ist, dass es sich um offiziell berufene und für ihre Funktionen ausgebildete Personen handelt.15 Um Missverständnisse zu vermeiden, sei betont, dass es sich in diesen Fällen um Ämter ohne Ordination handelt. Auch diese brauchen Ruf, Beglaubigung und Sendung, aber nicht notwendigerweise Ordination. Der Vorschlag des „Ministério Compartilhado“ hat zum Ziel, Räume zu öffnen für die Beteiligung an der Erfüllung des Auftrags der Kirche, ohne die Ordination zu inflationieren.
Weitergeleitet an die 19. Kirchenversammlung der IECLB, die 1994 in Cachoeira do Sul stattfand, erhielt der Vorschlag konziliare Zustimmung. Die Gemeinden erhielten diesbezüglich in einem erklärenden Dokument eine breite Information.16 Die Perspektive der Gemeinde, der die Ämter dienen müssen, dauert fort. Der Text sagt: „die Vielgestaltigkeit der spezifischen Ämter besteht darin, den verschiedenen Bedürfnissen im Körper besser zu dienen und die verschiedenen Gaben besser zu entwickeln. Spezifische Ämter haben keinen Sinn in sich selbst.“ Es ist auch klar, dass der Vorschlag nicht allein auf die Ämter mit Ordination angewendet wird. Man spricht ausdrücklich von „Laien-Ämtern“. Das Amt will geteilt werden in einer weiten Skala. Dies verringert jedoch nicht die Bedeutung der Ämter mit Ordination, nämlich das pastorale, diakonische und katechetische Amt. Über diese hinaus schlägt man die Schaffung eines weiteren Amtes vor, d.h. das missionarische. Der Vorschlag brauchte nicht lange, um angenommen zu werden. Seitdem ist das „ Ministério Compartilhado “ die Weise, in der die IECLB das kirchliche Amt versteht und strukturiert.
Es ist klar, dass die Teilung des Amts teilweise einschneidende Konsequenzen für die ordinierten Ämter hat. Von nun an werden Pastoren, Diakone, Katecheten und Missionare als Inhaber von gleichwertigen Ämtern betrachtet. Dies ist so, ohne dass ihre besonderen Aufgaben nivelliert werden. Das kirchliche Amt lässt nicht Uniformität zu. Es legt seinen Entfaltungen allgemeine Verpflichtungen auf, aber es vermischt sie nicht. In gewisser Weise könnte man von „Ämtern in Partnerschaft“ sprechen. Man löscht die jeweils eigene Identität des Pastorenamts, der Katechese, des Diakonats und der Mission nicht aus. Eher fordert man ihre Kooperation und gegenseitige Ergänzung in Analogie zu den Gliedern desselben Körpers. Auch unter dieser Sichtweise bleibt das Amt ein einziges, aber es wird geteilt von vier Kategorien von Amtsträgern. Passt eine solche Konzeption zur konfessionellen Grundlage der IECLB, besonders zu den Artikeln 5 und 14 der Augsburger Konfession? Dazu einige Erwägungen:
1. Wenn auch in der lutherischen Kirche die Tendenz vorherrschte, das Amt der Verkündigung mit dem pastoralen Amt zu identifizieren, bestätigt dies die Augsburger Konfession selbst nicht.17 Das Evangelium predigen ist nicht das 7 Vorrecht des Pastors oder der Pastorin. In Wahrheit / ist es eine Verpflichtung, die im Priestertum aller Gläubigen eingeschlossen ist, und deswegen Auftrag der Kirche in ihrer Gesamtheit. Konsequenterweise hält die IECLB die Auslegung für korrekter, die den Abschnitt des Artikels 5 der Konfession als Referenz auf den „umfassenden Dienst der Verbreitung des Evangeliums“ versteht. Es handelt sich nicht um eine neue Interpretation. Es gibt andere, die es gleichermaßen so verstehen.18 Die Kirche muss Sorge tragen, dass das Wort Gottes gepredigt werde, dass die Sakramente pflichtgemäß dargereicht werden, dass das Evangelium der ganzen Welt bezeugt wird. Die Augsburger Konfession bestimmt nicht die Form vorher, in der dies geschehen muss (predeterminar).
2. Jedoch hält sie das „Wort“ für unverzichtbar. Gemeinsam mit dem Sakrament ist es das Wort, durch das der heilige Geist gegeben wird. Es lohnt sich, daran zu erinnern, dass in Übereinstimmung mit der lutherischen Tradition auch das Sakrament Wort ist. Es unterscheidet sich als sichtbares Wort vom hörbaren Wort der Predigt. Mit der wörtlichen Verkündigung des Evangeliums vereinigt sich die Geste, das Zeichen. Von hier aus folgert man, dass das Wort der Predigt sakramentalen Charakter hat und das Sakrament den Charakter eines Wortes. In dieser Form wird die lutherische Tradition der Tatsache gerecht, dass das Wort Gottes immer handelnd ist. Es tut, was es sagt, und das, was Gott tut, hat die Natur eines Appells an das menschliche Wesen. In diesem Sinn ist das kirchliche Amt das „Amt des Worts“. Jesus selbst bestätigt dies. In seinem Handeln bilden Wort und Aktion eine untrennbare Einheit. Er selbst offenbart, in seiner Person, in seinem Sprechen und Handeln, das rettende Wort Gottes. Die Christenheit bekennt Jesus Christus als das Fleisch gewordene Wort. Er ist das Wort Gottes in Person (Joh 1,14). Das kirchliche Amt ist Erbe dieser Einheit. Es kann den Diskurs und die Praxis nicht trennen. Also muss sich die Predigt des Wortes begleiten lassen von konkreten Zeichen, die es sichtbar machen.
3. Die Augsburger Konfession sagt, dass das kirchliche Amt eingerichtet wurde, damit wir „diesen Glauben erlangen“.19 Es handelt sich um den Glauben, von dem der Art. 4 des Bekenntnisses spricht, also um den Glauben, der rechtfertigt. Es ist der heilige Geist, der den Glauben weckt, denn Wort und Sakrament sind die Instrumente, die von ihm für seine Absichten gebraucht werden. Und deshalb muss die Kirche die Strukturen des Amtes an dieses Ziel anpassen. Wie geschieht die Lehre des Glaubens? Welches sind seine Voraussetzungen? Dafür ist fundamental, was der Apostel Paulus in Röm 10,17 schreibt, wo er sagt, dass „der Glaube aus der Predigt kommt und die Predigt aus dem Wort Christi.“ Das Hören der Botschaft des Evangeliums ist wesentlich in der Entstehung des Glaubens. Jedoch schließt dieses Hören ein Spüren ein. Ohne das praktische Beispiel und ohne ein entsprechendes Leben wird die Glaubwürdigkeit der Verkündigung versagen.1000 Predigten über die Liebe Gottes können nicht die Geste der menschlichen Liebe ersetzen, die sie spürbar macht. Theorie ohne Praxis überzeugt nicht. Sie bleibt ohne Wirkung. Auch die Predigt muss sich “inkarnieren”, „spürbar“ werden.
4. Umgekehrt zeigt sich auch die vom Wort getrennte Praxis als unwirksam. Diakonie für sich allein produziert weder Glauben noch erleichtert sie das Handeln des Heiligen Geistes. Glaube entsteht allein durch den Bezug auf die Liebe Gottes. Es ist das Werk Gottes, das den Glauben weckt, nicht menschliches Werk, so groß es auch sei. Der Glaube kommt aus dem Evangelium, also aus der Nachricht dessen, was Gott für sein Volk tut. Auch Atheisten tun gute Werke. Aber sie führen nicht zum Glauben. Konsequenterweise darf christliche Diakonie, die am kirchlichen Amt 8 teilnimmt, nicht auf das verbalen Zeugnis verzichten, bzw. / auf die „Verkündigung.”20 Es bestätigt sich wieder, dass in der Kommunikation des Evangeliums Wort und Tat Hand in Hand gehen müssen. Die Kirche ist Geschöpf des Evangeliums, sagte Luther. Um solche Wirkungen zu haben, muss das Evangelium durch Wort und Geste verkündet, lebendig gemacht, gelehrt, kommuniziert werden. Ohne dies wird es keinen Glauben geben.
5. Gerade deshalb gehören das Diakonat und die Katechese untrennbar zum kirchlichen Amt. Die Rettung der menschlichen Würde, die Heilung der Krankheiten, die Befreiung der Gefangenen sind Bestandteile des Evangeliums, sind am Anfang des Glaubens und haben zum Ziel die Rettung des Körpers und der Seele des Menschen. Etwas Analoges gilt für die Kenntnis der grundlegenden Daten der christlichen Kirche, ihrer Lehre, ihres Glaubens. Die Katechese kann in der Mission der Kirche nicht fehlen. Wie oben festgestellt, besteht keine Notwendigkeit das Bekenntnis von Augsburg zu reformulieren um diese Dimensionen in die Ausübung des Amtes zu inkorporieren. Sie sind eingeschlossen in das korrekte Verständnis des „Wortes Gottes“, das zu kommunizieren Auftrag des Amtes ist. An der Wurzel des Glaubens befindet sich nicht nur das gesprochene Wort, seine Verkündigung und seine Lehre, sondern auch das praktizierte Wort, das heißt der Gestus, der es konkretisiert. Der Vorschlag des „Ministério Compartilhado“ ist die dortige Übersetzung der Dynamik des Evangeliums.
Ausgehend von diesem Verständnis, ist es notwendig, die reglementierenden Anordnungen anzugleichen. Es existierten bis dahin ein Statut der öffentlichen Ausübung des kirchlichen Amtes und vier spezifische Regelungen im Blick auf die pastoralen, katechetischen, diakonischen und missionarischen Ämter. Diese wurden integriert in ein einziges „Statut des Amtes mit Ordination“ (EMO), dass von der Kirchenversammlung 2002 angenommen wurde. Es blieb die Differenz zwischen allgemeinen Aufgaben aller Ämter mit Ordination und den Aufgaben erhalten, die für jedes einzelne spezifisch sind. Die Gleichheit eliminierte nicht die Identifizierung von Haupthandlungsfeldern, noch besondere Verantwortlichkeiten. Ihre Ausübung bedarf jedoch des Geschicks unter den Amtsträgern und der Definition der Aufgaben, im Falle, dass sie in demselben Ort arbeiten werden.
Es ist Tatsache, dass die Konzession der Ordination an die diakonischen, katechetischen und missionarischen Ämter das Profil derselben verändert. Es existiert keine Ordination in den lutherischen Kirchen, die nicht die Personen, die sie erhalten, der Bestimmung des Art. 14 der Augsburger Konfession unterwerfen würden. Ordinierte Personen sind autorisiert zur „öffentlichen Lehre“, sie müssen geeignet sein, nicht nur in ihrem eigenen Namen, sondern auch im Namen der Kirche zu sprechen, deren Amtsträger sie sind. Man erwartet von ordinierten Personen, dass sie öffentlich die IECLB zu repräsentieren wissen, Gottesdienste zu feiern, die Sakramente darzureichen, die Mission zu fördern, genauso wie religiöse Unterrichtung und die Diakonie durchzuführen. Dies stimmt mit den empfangenen Beauftragungen überein. Mit der Ordination vermehrt sich die theologische Verantwortlichkeit dessen, der ein Amt in der Kirche ausübt. Man fordert ein Minimum an theologischer Kompetenz von allen ordinierten Amtsträgern. Konsequenterweise sind sie auch der „juristisch-doktrinären Ordnung“ unterworfen, wonach sie auch bestraft werden können im Falle des Bruches mit oder der Abweichung von der Lehre. Die EMO sieht diese Möglichkeit vor. Es ist daher offensichtlich, dass sich die Anforderungen an ihre Amtsträger vermehren.
Das Ministério Compartilhado flexibilisiert die Struktur des Amts und macht Schluss mit traditionellen Hierarchien. Es löst die Mission und das gemeindliche Leben von der fälschlichen Konzentration im pastoralen Amt, autorisiert auch andere Amtsträger, die Sakramente darzureichen, im Fall, dass dieses notwendig ist. Gottesdienste können an Orten durchgeführt werden, in die der Pastor noch nicht kam. Es gibt kein reserviertes Monopol unter den Ämtern mit Ordination, wenn auch die Ersetzung des einen durch das andere 9 verboten ist. Die Aufgaben, die zu erfüllen sind, / hängen wesentlich von der Verteilung der Funktionen ab, von den umstandsbedingten Notwendigkeiten und von den Absprachen unter den Kollegen und Kolleginnen. Dies bedeutet, dass das Ministério Compartilhado die Übung authentischer Partnerschaft in der Verbreitung des Evangeliums begünstigt, nicht die Kompetenzen nivelliert, aber sie orientiert auf dasselbe Ziel.
Trotz der offensichtlichen Vorteile des Entwurfs, bleiben jedoch Fragen, die zu klären sind für seine bessere Ausübung.
Die erste bezieht sich auf die Handlungsfelder. Diese sind klar definiert im Blick auf das pastorale Amt. Es ist die religiöse Gemeinde, die eine Anstellung für Pastoren und Pastorinnen anbietet. Im Blick darauf hatten Katecheten und Diakone ihre traditionellen Arbeitsstellen in den Schulen, bzw. in den sozialen Einrichtungen. Es wäre jedoch unangemessen, ihre Aktivität auf diese Bereiche zu begrenzen. Abgesehen davon, dass das „öffentlich“ des kirchlichen Amtes immer die „Welt“ ist, d.h. die Gesellschaft, hat dies eine unveräußerliche Verpflichtung gegenüber der Kirche. Diakone und Katecheten hören nicht auf, „gemeindliche Mitarbeiter“ zu sein. Wie kann man dann diese Ämter in umfassenden „professionellen“ Begriffen denken? Wer stellt an, wer bezahlt, wer ist verantwortlich? Das Amt der größten Unbestimmtheit ist das missionarische. Welcher Art wird die Beschäftigung eines Missionars sein, nachdem das Ziel der Gründung einer Gemeinde erreicht wurde? Wird er sich in einen Pastor verwandeln? Die Frage nach dem exakten Profil der Ämter bleibt daher auf der Tagesordnung.
Dies verbindet sich mit der Frage der Bildung. Solange sie in öffentlichen Einrichtungen handeln, benötigen Diakone und Katecheten, außer der theologischen Qualifikation, berufsbildende Kurse, die durch die staatliche Behörde anerkannt sind. Man muss von diesen Amtsträgern den Grad des Bachelors in Theologie als Zulassungsbedingungen zum Amt fordern. Das würde bedeuten, die an Diakonie und Katechese interessierten Personen zu überfordern. Es bleibt jedoch die theologische Verantwortlichkeit aller Ämter mit Ordination, wie kann man dieser gerecht werden ohne die Kandidaten durch exzessive Erwartungen zu demotivieren? In welcher Weise ist die Notwendigkeit der Revision der diakonischen und katechetischen Ausbildungspläne unvermeidlich? Wie viel Theologie ist notwendig für die Ausübung derselben und wie kann man diese Anforderung mit anderen Besonderheiten dieser Berufe versöhnen?
Endlich sei wiederholt, dass die Theologie des Ministério Compartilhado die Entwertung der Ämter ohne Ordination nicht gestattet. Sie hat nicht zum Ziel die „Klerikalisierung“ einer bestimmten Kategorie von Amtsträgern, noch erlaubt sie, dass die Ordination als “Beförderung“ verstanden wird. Die Ordination hat eine „funktionale“ Natur, keine „hierarchische“. Die Kirche lebt vom Priestertum ihrer Glieder, wobei die Ämter, sowohl die ohne als auch die mit Ordination, die Aufgabe haben, es zu wecken und zu fördern. Dazu will auch die Teilhabe am Amt beitragen, indem sie mehr Personen in die Ausübung und in die Verantwortlichkeit desselben einbindet, in der Hoffnung, dass der heilige Geist den Samen des Evangeliums Frucht bringen lässt zum Wohl des Geschöpfes und zur Ehre Gottes.
(Fett im Original)
Fussnoten:
1.Diakonie im Kontext – Verwandlung, Versöhnung, Bevollmächtigung. Ein Beitrag des lutherischen Weltbundes zu Verständnis und Praxis der Diakonie, lutherischer Weltbund, Kjell Nordstokke, Genf 2009, S. 71f.
2.Veja HOCH, Lothar C. O ministério dos leigos: Genealogia de um atrofiamento. Estudos Teológicos, Ano 30, São Leopoldo : 1990/ 3, p 256s.
3. BEULKE, Gisela. A história do ministério diaconal na IECLB. Estudos Teológicos, Ano 47, São Leopoldo : 2007, p 144s
4. Beulke, Gisela. Op.cit.; BRAKEMEIER, Ruthild. O surgimento de um modelo de diaconato feminino, sua implantação no Brasil e perspectiva para o futuro. Dissertação de Mestrado. Instituto Ecumênico de Pós-Graduação, Escola Superior de Teologia, São Leopoldo, 1998.
5. HOCH, Lothar C. A diaconia na IECLB. O despertar da Igreja para um ministério esquecido. Estudos Teológicos, Ano 45, São Leopoldo, 2005, p 21s
6. É digno de destaque que diaconia tornou-se tema de renovado estudo e de reflexão teológica na IECLB. NORDSTOKKE, Kjell. Diaconia como Missão, Estudos Teológicos, Ano 39, São Leopoldo : 1999/ 3, p 250-259; IDEM. Diaconia – uma perspectiva ecumênica e global. Estudos Teológicos, Ano 45, São Leopoldo 2005, p 5s; IDEM . (org.) Diaconia : Fé em ação. Ed. Sinodal, 1995; BEULKE, Gisela. Diaconia: Um chamado para servir. São Leopoldo : Ed. Sinodal, 1997; BOCK, Carlos. Reflexões sobre a diaconia à luz da mordomia cristã. Estudos Teológicos, Ano 38, l998/1, p 85-91; GUEDE NETO, Rodolfo. Banquetes de vida : a diaconia nas comunidades de Jesus. Estudos Teológicos, Ano 50, São Leopoldo : EST, 2010, p 306s. Algo semelhante vale para o ensino religioso. Cf. WACHS, Manfredo. Ensino religioso como formação integral da pessoa. Estudos Teológicos, Ano 38, São Leopoldo : 1998/1, p 74-84: KUHN, Ademildo. O Ensino Religioso.como parte elementar da formação integral. Estudos Teológicos, Ano 44, São Leopoldo : 2004, p 113s; WAECHTER STRECK, Gisela. A disciplina Ensino Religioso com adolescentes. Estudos Teológicos. Ano 44, São Leopoldo : 2004, p 125s; etc.
7. VOLKMANN, Martin / BRAKEMEIER, Gottfried. Estatuo do Exercício Público do Ministério Eclesiástico. Estudos Teológicos , Ano 41, São leopoldo: 2001, p 8s..
8. Veja BURGER, Germano (ed,) Quem assume esta tarefa? Um documentário de uma igreja em busca de sua identidade. São Leopoldo : Ed. Sinodal, p 87s; VOLKMANN, Martin. Catecumenato Permanente – um desafio que permanece. Estudos Teológicos, Ano 34, São Leopoldo, 1994.
9. KIRCHHEIM, Huberto (ed). Pastorado em discussão. São Leopoldo : Sinodal , 1979; ZWETSCH, Roberto. Pastorado e Missão. Estudos Teológicos, Ano 39, São Leopoldo, 1999, p 123s.
10. WEINGAERTNER, Lindolfo. A Estrutura Diacônica da Comunidade. Estudos Teológicos, Ano 4, São Leopoldo, 1964, p 23s.
11. Diaconia Evangélica – síntese e proposta. Um posicionamento do Conselho Diretor. São Leopoldo: Centro de Elaboração de Material, 1988 (Documentos da IECLB 4). A única referência está na bibliografia de NORDSTOKKE, Kjell. Diaconia. Teologia Prática no contexto da América Latina, Christoph Schneider-Harpprecht (org.). São Paulo : ASTE / São Leopoldo : Ed. Sinodal, 1998, p 268s.
12.O parecer consta no arquivo da IECLB sob o título “A ordenação deve ficar reservada aos obreiros pastores?” Ele é da autoria dos pastores A. Baeske e G.U.Kliewer.
13. Citação do protocolo da reunião constante do arquivo da IECLB.
14. Anexo à carta da presidência, IECLB 14766/93.
15. KIRCHHEIM, Huberto. Ministério Compartilhado para a comunidade testemunhar a sua fé. Estudos Teológicos, Ano 40, São Leopoldo : 2000/1, p 5s
16. Anexo Nr. 1 do Boletim Informativo de 25.11.1994
17. BAYER, Oswald. A teologia de Martim Lutero – uma atualização. São Leopoldo : Ed. Sinodal, 2007, p 186s
18. HÄRLE, Wilfried. Dogmatik. Berlin / New York : Walter de Gruyter, 2000, 2. Aufl. p 583, A 104.
19.Veja os comentários instrutivos sobre o assunto em LIENHARD, Marc. Martim Lutero – tempo, vida e mensagem. São Leopoldo : IEPG/Ed.Sinodal, 1998, p 173s
20.De acordo com LIENHARD, Marc. Op. cit. p 174 Lutero conferiu à palavra “pregação” um significado muito amplo. No nosso entender não se distingue substancialmente de “testemunho”.